Die Dummyarbeit hat ihren Ursprung in England Mitte des 20. Jahrhundert. Sie diente der Ausbildung von Jagdhunden, die „nach dem Schuss“ eingesetzt werden. Anstelle von Wild wurden Attrappen, sog. Dummys verwandt. Diese Dummies waren Leinensäcke mit Sand gefüllt.
Die Spezialisten der Dummyarbeit sind die Retriever.
Über Generationen hat man in der Zucht wert auf die Eigenschaften gelegt, die bei der Arbeit nach dem Schuss gebraucht werden: Nämlich Hunde, die Beute nicht nur begeistert und ausdauernd eigenständig oder auf Anweisung suchen, mit weichem Maul aufnehmen und zurück bringen, sondern auch sehr gern mit ihren Menschen kooperieren und leicht führig sind.
Mit der Dummyarbeit entstand ein TEAM-Sport bei dem Jagdhunde artgerecht ausgelastet und gefördert werden, ohne auf die Jagd gehen zu müssen. In diesem Sport können Hund-Mensch-Teams den eigenen Trainingsstand in sog. WORKING TESTS (WTs) überprüfen und unter Beweis stellen. Dabei werden von einem Richter:innen-Team jagdliche Aufgaben nachgestellt, die sich aus den typischen Arbeitsbereichen der Retriever-Arbeit zusammensetzen: Markierungen, Einweisen und Suchen.
Als Faustregel, wie sich die Bereiche ganz grob unterscheiden und was wir trainieren, gilt:
MARKIERUNG:
Mensch & HUND haben das Dummy fliegen/fallen sehen.EINWEISEN:
Der MENSCH weiß, wo das Dummy liegt. Der HUND nicht.SUCHEN:
Weder MENSCH noch HUND wissen genau, wo die Dummys liegen.
Bei den Workingtests wird in 3 Klassen geprüft, die sich im Schwierigkeitsgrad unterscheiden: Die Anfängerklasse (A), die Fortgeschrittenen (F) und die Offene Klasse (O)
Phoenix und ich starten regelmäßig bei Workingtests. Ich mag die Atmosphäre. Mag, dass wir als Team beim Richter stehen, und eine Aufgabe lösen müssen, die wir nur zusammen hinbekommen können. Mittlerweile mag ich auch den Nervenkitzel, der sich bei uns beiden breit macht. Im Oktober 2024 haben wir den Göttinger Workingtest gewonnen – dieses Ereignis verdient aber einen eigenen Post.
Aber ganz ehrlich: Die WTs sind nur das i-Tüpfelchen bei diesem wunderbaren Hobby – der Weg ist das Ziel.
In dieser Art von Beschäftigung gibt es viel voneinander, miteinander und aneinander zu lernen, zu trainieren, zu reiben, zu freuen … und auch zu apportieren.
Hast Du Lust bekommen?
Schreib mir, oder ruf mich an.
P.S.: Die wunderbaren Bilder von meiner Amy (Zealous Worker Amy *07.03.20213 … +18.05.2021) hat Tanja Wiegand gemacht. Danke, Tanja, für diese schöne Erinnerung an diese unvergessene Hündin, die mir nur 8 Jahre Licht und Schatten war, und mir so viel beibrachte.
